Schönheit siegt

Auf hochdramatische Weise ziehen die Green Bay Packers am letzten Saison-Spieltag in die Play-offs der NFL ein

BERLIN taz ■ Mit 31:3 führte das Football-Team der Green Bay Packers kurz vor Schluss des letzten Saisonspiels gegen die Denver Broncos. Dennoch hatte sich Trauer über die Ränge des Lambeau Field gelegt. Viele hundert Meilen südlich nämlich führten die Minnesota Vikings bei den Arizona Cardinals vier Sekunden vor Ende mit 17:12, ein Sieg der Vikings wäre das Aus für die Packers. Doch dann geschah Dramatisches: Mit einem wilden 25-Yard-Touchdown in der absolut letzten Sekunde gewann Arizona noch 18:17, und in Green Bay brach die Hölle los. „Zu sagen, dass ich schockiert bin, wäre untertrieben“, erklärte Packers-Quarterback Brett Favre mit der ihm eigenen Gelassenheit.

Bei allem Mitgefühl für die Vikings gab es wohl kaum jemanden außerhalb Minnesotas, der sich nicht über den Play-off-Einzug der Packers freute, drei Tage nachdem Favre an der Beerdigung seines am letzten Sonntag verstorbenen Vaters teilgenommen hatte. Eine Geschichte, wie geschaffen für die melodramverliebten Sportfans, die jedoch auch aus einem anderen Grund zufrieden sein können. Wenn die Offensive der Packers funktioniert, wie gegen Denver, dann spielt Green Bay den schönsten Football, den man sich wünschen kann. Die nächste Gelegenheit dazu haben sie am kommenden Sonntag, wenn die Seattle Seahawks auf dem Lambeau Field gastieren. MATTI