AUFRÜHRER, HERRSCHER

Der Vorläufer: François Dominique Toussaint-L’Ouverture. Der Sklave schloss sich erst der Befreiungsbewegung an, dann trat in den Dienst der französischen Revolutionsregierung. Als der „schwarze Napoleon“ nach der Eroberung des spanischen besetzten Teils die Unabhängigkeit der Insel 1801 verkündete, wurde er 1802 von napoleonischen Truppen inhaftiert und nach Frankreich verschleppt. Dort verstarb er am 7. April 1803 in Festungshaft.

Der Begründer: Jean-Jacques Dessalines. Der erste Staatspräsident Haitis wurde noch an der „Goldküste“ Afrikas vor dem Jahr 1758 geboren. Im Unabhängigkeitskampf stand er an der Seite Toussaints gegen die französische Kolonialmacht. Nach der staatlichen Unabhängigkeit ließ sich Dessalines als Jacques I. im Oktober des Jahres 1804 zum Kaiser krönen.

Der Verderber: François Duvalier. Der am 14. April 1907 geborene Arzt zählte in den 30er-Jahren zur Gruppe der „Griots“, die die Geschichte des Landes aus der Sichtweise der Schwarzen neu interpretierte. 1945 wird er Gesundheits- und Arbeitsminister, und am 22. September 1957 wurde „Papa Doc“ zum Präsidenten gewählt. Seine „bösen Onkel“, die Tonton Macoutes, terrorisierten das Land. Nach seinem Tod am 21. April 1971 übernahm sein Sohn Jean Claude Duvalier die diktatorische Herrschaft über das Land. HUD
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