Pferde bleiben im Stall

Galopprennen in Neuss und Dortmund werden abgesagt. Wettumsätze sind um 20 Prozent zurückgegangen

Ruhr taz ■ Die Galopprennbahnen in NRW wollen in Zukunft ihre Angebote reduzieren. Die Veranstalter in Neuss und Dortmund haben ihre Auftaktrennen für Anfang Januar ersatzlos gestrichen. Die Begründung: unzureichende Wettumsätze. „Die wirtschaftliche Lage zwingt uns dazu, die Veranstaltung am 3. Januar abzusagen“, sagt ein Sprecher der Galopprennbahn Dortmund. Möglich sei auch, dass im Januar und Februar weitere Samstagstermine nicht stattfinden. In Neuss droht sogar die Absage aller Samstagsrennen. Geplant ist außerdem, die Sonntagsrennen weiterhin wechselweise in Dortmund und Neuss auszutragen.

Im laufenden Jahr sanken die Wettumsätze um 20 Prozent von 102 Millionen Euro auf 81 Millionen Euro. „Die wirtschaftliche Lage sorgt dafür, dass die Leute bei den Wetten zurückhaltender geworden sind“, sagt Jochen Borchert vom Direktorium für Vollblutzucht und Rennen. Dennoch gehe man davon aus, dass mit dem wirtschaftlichen Aufschwung auch die Zahlen wieder nach oben gehen. Rennbahnschließungen stünden daher nicht zur Disposition.

Dennoch suchen die Veranstalter nach neuen Einnahmequellen. Auf der Galopprennbahn Neuss sollen nach Willen des Landrats Dieter Patt (CDU) ab 2005 neben Galopprennen auch Tourenwagenrennen stattfinden. Eine Entscheidung darüber steht noch aus.

Dass der Pferderennsport im allgemeinen Probleme hat, unbeschadet durch den Winter zu kommen, zeigt die Absage eines für Neujahr geplanten Renntags auf der Trabrennbahn Gelsenkirchen. Finanzielle Probleme scheinen aber ausnahmsweise keine Rolle zu spielen. „Es haben sich einfach zu wenig Starter angemeldet“, sagt ein Sprecher, „aber das ist nicht das erste mal, die Leute wollen Neujahr einfach mal ausschlafen.“

HOLGER PAULER