DEMENZERKRANKUNGEN
: Nutzen von Hirnjogging infrage gestellt

BERLIN | Namhafte Neurowissenschaftler und Altersforscher haben den Nutzen von sogenannten Hirnjogging-Produkten in Frage gestellt. Es gebe derzeit keinerlei wissenschaftlichen Belege dafür, dass kommerzielle Trainingsprogramme oder Denkspiele einer Demenzerkrankung vorbeugen oder sie verzögern könnten, heißt es in einer von 30 Experten unterzeichneten Erklärung, die das Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (MPIB) veröffentlichte. Die Forscher fordern, die Wirksamkeit von Hirnjogging-Produkten wissenschaftlich und unabhängig zu prüfen. Die Experten unterstützen ausdrücklich die weitere Forschung zu softwarebasierten Trainingsprogrammen. „Moderne Technik bietet ein großes Potenzial für die soziale und geistige Anregung im Alter“, erklärte Ulman Lindenberger, Direktor am MPIB. Kommerzielle Anbieter würden aber häufig „das Blaue vom Himmel“ versprechen. „Das Zaubermittel, das die alterungsbedingte Minderung der Hirnleistung oder gar Alzheimer aufhält, gibt es bislang nicht“, betonte auch Laura Carstensen, Direktorin des Stanford Center on Longevity in den USA und Mitinitiatorin des Memorandums. (afp)