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: Friederike Mayröcker macht (k)eine Szene

Passagen aus „Die Abschiede“ in der Studiobühne des Grips-Theaters (Schiller-Theater-Werkstatt), Bismarckstr. 110, 17. Dez., 19.30 Uhr

Wer sich mit der österreichischen Literaturszene auskennt, weiß, dass es neben Elfriede Jelinek noch eine andere große lebende „Grande Dame“ der Literatur gibt: Friederike Mayröcker, die bereits seit den 1940er-Jahren Romane und Prosa veröffentlicht und Jelinek ehrlicherweise nicht zum Nobelpreis gratulierte. „So selbstlos bin ich nicht“, lautete ihr knapper Kommentar. Obwohl jahrzehntelang mit dem großartigen Wortbastler Ernst Jandl liiert, verlor Friederike Mayröcker nie den Bezug zur Realität. Wie lebensnah etwa der Liebeskummer in ihren „Abschieden“ ist, zeigt die szenische Umsetzung ihres Prosawerks. DX