werbepause: aliens

Das Alien ist Amerikaner. Der unheimliche Andere im Unschuldszwirn spricht mit transatlantischem Akzent. Und das grüne Alien macht Werbung für die Telekom. Genauer: für digitale Fernsehunterhaltung in Magentarot. Die nämlich ermöglicht es, gute und schlechte Filme immer dann anzuschauen, wenn man gerade Lust dazu hat. Nicht immer nur sonntags um viertel nach acht. So weit die Idee der Telekom. So weit, so gut. Aber warum wirbt der Telekommunikationsanbieter aus Bonn, einer alten Hauptstadt im alten Europa, ausgerechnet mit einem amerikanischen Akzent? Und warum ist es ein Alien, ein Ungeheuer, dem da ein amerikanisches Idiom in den Mund gelegt wird? Wer soll sich da vor wem fürchten? Und was für Filme guckt der Grüne da überhaupt in seiner geräumigen Hotel-Suite? Auf George W. Bush wird der hiermit besprochene Fernsehspot zumindest kaum anspielen. Hat doch das Telekom-Alien ausgesprochen kultivierte Manieren – und begehrt in der Schlusseinstellung doch einen Pizzaboten und kein T-Bone-Steak. CLEMENS NIEDENTHAL