Einfach nicht aufgegeben

HIP-HOP Sie haben Ende der 1980er die Hip-Hop-Posse „Native Tongues“ mitbegründet, waren Pioniere der Fusion von Jazz und Hip-Hop und haben als erste New Yorker einen House-Produzenten gehabt. Nächste Woche sind die „Jungle Brothers“ in der Stadt

Die New Yorker legten den Grundstein für den „Native Tongues“-Sound

Da reibt sich der alternde Hip-Hopper die Augen. Die „Jungle Brothers“, die gibt es noch? Ja, die gibt es noch, die haben nie aufgehört. Auch wenn die große Zeit der New Yorker schon gute 20 Jahre her ist. Mitte der 80er fingen Afrika Baby Bam, Mike Gee und Sammy B an, gemeinsam Hip-Hop zu machen. Der war da gerade mal 10 Jahre alt. Alle wesentlichen Elemente und Techniken waren zwar schon entwickelt. Aber was man damit alles an unterschiedlichen Dingen anstellen konnte, das galt es erst noch herauszufinden.

Die „Jungle Brothers“ konnten da 1988 mit ihrem Debütalbum „Straight Out the Jungle“, eines der wichtigsten Alben der Hip-Hop-Geschichte, einen überzeugenden Vorschlag machen: Mit afrozentrischen Texten, innovativen Beats – das Trio hatte als erste Hip-Hop-Kombo außerhalb Chicagos mit einem House-Produzenten, der New Yorker Legende Todd Terry, zusammengearbeitet, und so ganz nebenbei die Arbeitsweise zweier Musik-Industrien nachhaltig verändert –, eklektischer Sample-Verwendung und deutlichen Jazzeinflüssen legten die drei New Yorker den Grundstein für den Sound der „Native Tongues“-Posse, zu deren Gründungsmitgliedern die „Jungle Brothers“ neben den später viel erfolgreicheren „De La Soul“ und „A Tribe Called Quest“ gehörten. Genau in deren Schatten verschwanden die „Jungle Brothers“ denn auch schnell. Schon das zweite Album „Done By The Forces Of Nature“ war den Kritikern, die eben über „De La Soul“s „3 Feet High and Rising“ begeisterte Worte geschrieben haben, keine Zeile mehr wert. Kommerziell lief es auch nie so richtig. Den letzten neuen „Jungle Brothers“-Track gab es 2002 auf dem Album „All That We Do“, seitdem nur noch Remixes.

Aber aufgegeben haben die „J Beez“ nie. Jedenfalls zwei Drittel nicht. Warum nicht, erlebt das geneigte Publikum am Dienstagabend. ROBERT MATTHIES

Di, 12. 5., 22 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 84