Kontrabass auf Reisen

FÜR GENIESSER

Die Grenzen zwischen Jazz und Weltmusik haben Renaud Garcia-Fons noch nie geschert, die kulturellen Grenzen zwischen Ländern und Kontinenten noch weniger.

Auf seinem neunten Album „La Linea Del Sur“ setzt der französisch-spanische Bassist seiner Reise in einen „imaginären Süden“, die er auf früheren Alben begonnen hat, eine weitere Etappe hinzu. Dabei wendet er sich, mit dem Gitarristen Antonio „Kiko“ Ruiz und der Sängerin Esperanza Fernández, die auf drei Stücken zu hören ist, vor allem der Flamenco-Tradition zu, die bei ihm eine leichthändige Verbindung mit anderen Mittelmeer-Stilen, lateinamerikanischen Motiven und Jazz eingeht.

Mit seiner speziellen Bogentechnik, mit der er seinen fünfsaitigen Kontrabass mal singen, mal wie eine Laute oder eine Gitarre klingen lassen kann, malt Garcia-Fons auf seinem Instrument mediterrane Klanglandschaften, zu seinen Texten hat ihn Rumi, der persisch-türkische Mystiker des Mittelalters, inspiriert. ZD

■ Renaud Garcia-Fons: „La Linea Del Sur“ (Enja)