Spätes Debüt eines Crooners

FÜR LIEBHABER

Seit dreißig Jahren ist er in der Heimat im Musikgeschäft, doch erst jetzt erscheint sein Debüt. In Europa war der Sohn einer Griot-Sängerin und eines Schneiders aus Burkina Faso bislang unbekannt. Zu Unrecht.

Geschult durch langjährige Erfahrungen in namhaften Big Bands von Abidjan und Ouagadougou, setzt Victor Démé auf seinem Album einen eher transparenten Sound: Geschmeidig sind die Mandingo-Balladen, in denen seine Gitarre einen Out-of-Tune-Charme verströmt und auch mal eine leise Posaune das Arrangement verziert. Im Wechsel zu diesen ruhigen Nummern spielt Démé auch mal den Afro-Salsa, der mit blitzendem Piano und eleganter Perkussion aufwartet, sowie zündende Tanznummern, die zuweilen an eine stark verschlankte Rail Band erinnern. Mit flatterndem Tenor preist er dazu die Anmut der Frauen oder appelliert an den Zusammenhalt der Menschen. Besonders schön: die rein traditionelle Zielkurve mit Balafon- und Kora-Flechtwerk. SF

■ Victor Démé: „Victor Démé“ (Chapa Blues Records/outhere)