IN ALLER KÜRZE

Behinderte demonstrieren

Etwa 350 Menschen mit Behinderungen haben in Bremerhaven für mehr Gleichberechtigung und Integration demonstriert. Zum Abschluss der „Bremerhavener Aktionstage behinderter Menschen“ zog der Demonstrationszug am Freitag durch die Innenstadt zu einer Kundgebung an der Großen Kirche. Die Demonstranten forderten vor allem den Abbau baulicher Barrieren in Wohnungen und öffentlichen Gebäuden.

Tamiflu bringt’s nicht

Der Bremer Pharmakologe Bernd Mühlbauer hat sich für eine genaue Prüfung des Grippemittels Tamiflu ausgesprochen. „Ob es Schweinegrippe-Kranken überhaupt hilft, weiß man gar nicht. Die Wirksamkeit ist bisher nur im Labor bewiesen“, sagte der Direktor des Instituts für Pharmakologie am Klinikum Bremen-Mitte in einem vorab veröffentlichten Interview des Nachrichtenmagazins Spiegel. Bevor Millionen für Tamiflu ausgegeben würden, solle in Studien an Menschen belegt werden, dass das Mittel gegen den neuen Erreger wirke.

Mäurer will Waffenverbot

Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hat die Änderungsvorschläge zum Waffenrecht der großen Koalition kritisiert. „Unsere zentrale Forderung nach einem generellen Verbot großkalibriger Waffen im Schießsport ist nicht aufgenommen worden“, sagte Mäurer. Die Heraufsetzung des Mindestalters für den Umgang mit großkalibrigen Waffen sei „bei weitem nicht ausreichend“. Es sei nicht zu erkennen, warum es für Sportschützen notwendig sein solle, derartige Waffen benutzen zu dürfen. Teilweise würden „in Deutschland unter der Flagge des Sports legal mit Waffen geschossen, die sämtlichen Waffen der Polizeien an Durchschlagskraft tödlicher Wirkung weit überlegen“ seien, so Mäurer.

Autorin prämiert

Die Schriftstellerin Ursula Krechel hat am Sonntag in Bremerhaven den Jeanette-Schocken-Preis für Literatur erhalten. Die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung wurde der in Trier geborenen Autorin für ihr Buch „Shanghai fern von wo“ verliehen. In dem Werk beschäftigt sich 61-Jährige mit dem jüdischen Exil in Shanghai in der Zeit des Nationalsozialismus. Dabei sei es ihr geglückt, aus Gefundenem und Erfundenem einen so lebendigen wie anrührenden Roman zu gestalten, urteilte die Jury. Der Preis wird seit 1991 alle zwei Jahre vergeben. Das Preisgeld wird von Bremerhavener Bürgern durch Spenden aufgebracht.

Kinder auch prämiert

Das Deutsche Kinderhilfswerk hat am Samstag die Bremer Schülerfirma „Sonnenschein“ mit der „Goldenen Göre“ ausgezeichnet. Der Catering- und Seniorenservice der Schule „Am Oslebshauser Park“ belegte bei dem Wettbewerb für „herausragende Kinder- und Jugendarbeit“ den mit 3.000 Euro dotierten dritten Platz. (taz/dpa)