unterm strich:
Zwei Herren feilen sich derzeit die Nägel spitz: Der Chef des Berliner Ensembles Klaus Peymann und der Intendant der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Frank Castorf befinden sich nach Worten Peymanns im „Zickenkrieg der Theaterkönige“. Begonnen hatte es mit der Äußerung Castorfs, das Brecht-Theater sei zur „Ku’damm-Komödie am Schiffbauerdamm“ geworden. „Was will jemand, den man in Wien oder Ulm nicht mehr haben will, ausgerechnet in Berlin?“, fragte er im Berliner Stadtmagazin Tip – woraufhin Peymann über die BZ zurückgab, Castorf inszeniere „keine Stücke, sondern Romane, Filmdrehbücher und demnächst das Telefonbuch“. Und weiter: „Eigentlich findet der alles, was noch Theater ist, Sch…“ Doch Telefonbuch hin oder her: Immerhin zählt der 67-jährige Peymann sich ebenso wie den 55-jährigen Castorf zur „Bundesliga, wenn nicht Champions League“.
Nach der Entdeckung von Resten eines früheren Gebäudes des Reformators Martin Luther (1483–1546) in Wittenberg sind bislang rund 20.000 Funde geborgen worden. „Wir waren noch nie näher am Alltag des Menschen Luther dran“, sagte der Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten Sachsen-Anhalt, Stefan Rhein. Etwa 60 Prozent der Stücke können der Lutherzeit zugeordnet werden. Zu den wichtigsten Funden zählt ein goldener Ring. „Einen ähnlichen Ring von Luther gibt es bereits. Allerdings wäre es vermessen, jetzt zu sagen, das ist Luthers Ring gewesen.“
Kung-Fu aus Peru? Ein Wissenschaftler der Universität des Saarlands fand auf alten Tonkelchen eingravierte Szenen, die Krieger der Moche in Altperu bei verschiedenen Schlagtechniken zeigen. Bisher hatte man diese ausschließlich ostasiatischen Kampfsportarten zugeschrieben.
Welcher Herkunft auch immer: Hübsch an den Martial Arts ist jedenfalls, dass nachher alle wieder aufstehen und „es ist, als wäre nichts passiert“. Das zumindest sagt der König des Martial-Art-Films Jackie Chan, der ab Donnerstag in einer Neuverfilmung von Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“ in der Rolle des Kammerdieners Passepartou zu sehen sein wird. Seine Gewalt sei gute Gewalt: „Wir sterben nie. Wir haben keine Verwundungen. Es ist kein Blut zu sehen. Ich liebe Action, hasse aber Gewalt.“ Das Geheimnis des Actionfilms sei universelle Sprache des Körpers: „Wenn Sie Deutsch sprechen, ohne dabei zu gestikulieren, habe ich keine Ahnung, wovon Sie sprechen. Wenn Sie aber Ihre Hände dazu benutzen, kann ich vielleicht erraten, was Sie erzählen. Körpersprache ist sehr wichtig. Deshalb werden meine Actionfilme überall auf der Welt gesehen.“
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