Buffett-Holding schreibt erstmals seit 2001 rote Zahlen

US-INVESTOR Im ersten Quartal beträgt der Verlust 1,5 Milliarden Dollar. Erlöse sanken um 9 Prozent

OMAHA dpa | Die Wirtschaftskrise hat dem erfolgsverwöhnten US-Investor Warren Buffett mit roten Zahlen einen ungewohnten Tiefschlag versetzt. Erstmals seit 2001 verbuchte Buffetts Holding Berkshire Hathaway im ersten Quartal einen Verlust von 1,5 Milliarden Dollar (1,1 Mrd. Euro). Ein Jahr zuvor hatte unter dem Strich noch ein Gewinn von 940 Millionen Dollar gestanden.

Die Erlöse sanken um 9 Prozent auf knapp 20,3 Milliarden Dollar, wie die Gesellschaft am Freitagabend (Ortszeit) am Sitz in Omaha (Nebraska) berichtete. Der Buchwert je Aktie fiel im ersten Quartal um weitere 6 Prozent – für Experten ist dies eine beliebte Messgröße der Wertentwicklung der Holding mit fast 80 Tochterfirmen. Berkshire hält zudem große Aktienpakete von Giganten wie Coca-Cola und Finanzkonzernen wie American Express.

Auf das Ergebnis drückten die vielfach gesunkenen Aktienkurse der Beteiligungen. Hinzu kamen hohe Verluste mit speziellen Wertpapieren zur Versicherung bei Ausfällen von Unternehmensanleihen (Credit Default Swaps). Der operative Gewinn ohne Investments lag, wie von Buffett bei der Hauptversammlung vor einer Woche angekündigt, bei 1,7 Milliarden Dollar und damit fast 12 Prozent unter dem des Vorjahrs.

Der legendäre 78-jährige Investor ist für unzählige Anleger in Amerika und aller Welt eine Kultfigur. Viele Aktionäre machte er reich. Allerdings verlor die Berkshire-Aktie 2008 fast ein Drittel ihres Werts.

Der Investor liegt auf der Superreichenliste des US-Magazins Forbes auf Platz zwei hinter Microsoft-Gründer Bill Gates. Buffett hat jedoch fast sein gesamtes Vermögen der Stiftung von Gates zugesagt. Die Organisation widmet sich dem Kampf gegen Ungleichheit, Armut und Krankheiten wie Aids.