Das große Klingen

70 Leute machen zeitgenössische Musik

Frau Koper, Sie führen mit 70 Beteiligten „Großes Lernen“ auf, ein „Konzertereignis frei nach Cornelius Cardew“, wie es heißt. Also nicht das Mammutwerk des Briten? Dina Koper, Mitwirkende bei „Großes Lernen“: Genau. Wir haben uns an „The Great Learning“ von Cardew, einem zeitgenössischen Komponisten, orientiert, aber ein eigenes Werk gemacht. Das Original dauert sieben Stunden, das wäre zu lang gewesen.

Cardew hat in den 1960er Jahren mit Laien gearbeitet.

So wie wir auch: Zeitgenössische Musik soll für alle da sein, in unserem Fall speziell für Kinder aus benachteiligten Stadtteilen. Neue Musik soll so ihren elitären Charakter verlieren.

Bei Ihnen wirken 50 Grundschüler aus Marßel mitsamt ihren Lehrern mit – eher selten, dass die sich an zeitgenössische Musik wagen.

Genau das ist die Idee hinter „Das große Lernen“. Aber es sind nicht nur Kinder, wir bringen eine große Zahl künstlerischer Enthusiasten zusammen, die zum Teil noch nie etwas mit Musik gemacht haben.

Was für Instrumente spielen die?

Cardews Idee war es, nicht auf traditionellen Instrumenten Musik zu machen, sondern auch aus anderen Gegenständen Klänge zu erzeugen: Papier wird zerrissen, Wasser tropft, jemand schlägt sich auf die Brust.

Wer hat das Stück komponiert?

Es ist ein Werk vieler Beteiligter, der Komponist Christoph Ogiermann vom KLANK-Ensemble hat es schließlich zusammengefügt.

Interview: FEZ

Großes Lernen, heute und morgen, 19 Uhr, Spedition am Güterbahnhof, Karten: 0162/3457718