HIER IST BERLIN

Kaffeehausgeschichten. Mies spürte fast so was wie Leben, nachdem er die halb gut aussehende Bedienung zusammengestaucht hatte. Dass sie seinen Latte vergessen hatte – geschenkt. Aber dass sie auf Nachfrage „Du, sorry, du“ piepte – das war too much. Die Nächste, die ihn duzte, kriegte eins reingesemmelt. Und wenn sie Topmodel war. Er grübelte, wen er als Nächstes verachten könnte. Die dauermasturbierenden Bobo-Grünen? Die unbeirrbaren Links-Irren? Carmel Nebel? Er konnte sich nicht entscheiden. HIER SPRICHT ADORNO Adorno ist acht/ die Mutter erwacht. Adorno (vor dem Geschenktisch seiner Schwester): „Kann ich auch zur Kommunion kommen?“ Mutter (aufgeschlossen): „Sehr gern. Aber dann musst du auch Sonntag morgens in die Kirche.“ Adorno (nachdenklich): „Und wenn ich ein Fußballspiel habe?“ Mutter (überlegt): „Dann nicht. Aber sonst schon.“ Adorno (faltet die Hände): „Bitte, lieber Gott, leg alle Spiele auf den Sonntagvormittag.“