Meyer funkt SOS, Merkel kommt zu Hilfe

CDU-Chefin lässt umstrittenen Generalsekretär im Amt. Meyer spendet für SOS-Kinderdörfer. Kontroverse in der CDU

BERLIN afp/ap/taz ■ Trotz seiner umstrittenen Mehrfacheinkünfte darf CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer im Amt bleiben. Parteichefin Angela Merkel erklärte gestern, Meyer habe einen Fehler gemacht, diesen aber offen gelegt. Außerdem habe er angekündigt, einen Teil des Geldes, das er vom Stromkonzern RWE bekommen hatte, für wohltätige Zwecke zu spenden. Sie sei auch aufgrund ihrer guten Zusammenarbeit mit Meyer in den letzten vier Jahren „zu dem Schluss gekommen, dass Laurenz Meyer seine Arbeit als Generalsekretär fortsetzen kann“.

Die Entscheidung löste in der Partei sofort Kontroversen aus. Parteivize Jürgen Rüttgers kritisierte den Schritt deutlich. „Es gibt große Unruhe an der Basis in NRW. Es ist schwer, mit solchen Vorgängen Wahlkampf zu machen“, erklärte Rüttgers, der Spitzenkandidat für die Landtagswahl in NRW im Mai ist. Der schleswig-holsteinische CDU-Landeschef und Spitzenkandidat für die Landtagswahl im Februar, Peter Harry Carstensen, akzeptierte dagegen Merkels Entscheidung. Hingegen hatten mehrere Führungsmitglieder am Wochenende erklärt, Meyer sei eine Belastung für die Partei und nicht mehr zu halten. LKW

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