Kriegsverbrecher im Kongo bestraft

BERLIN taz ■ Zum ersten Mal hat ein Gericht in der Demokratischen Republik Kongo Soldaten wegen Verbrechen während des Krieges der letzten Jahre verurteilt. Wie das UN-Radio im Kongo am Dienstagabend berichtete, verurteilte ein Militärgericht in Lubumbashi, Hauptstadt der Südprovinz Katanga, am Montag 12 Soldaten der Regierungsarmee zu sechs bis zwanzig Monaten Haft sowie Entschädigungszahlungen an Opfer von Gewalt in der katangischen Kleinstadt Ankoro. Dort waren Ende 2002 und Anfang 2003 bei Gefechten zwischen Regierungstruppen und lokalen Milizen hunderte von Menschen getötet und Dörfer angezündet worden. Vor dem Militärgericht standen seit 26. August 21 Soldaten und ein Milizionär. Die Anklage lautete unter anderem auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Hinterbliebenen der Toten sollen nun je 5.000 Dollar Entschädigung kriegen. Wer bei den Massakern Gliedmaßen verlor, kriegt 2.000 Dollar; Opfer von Brandstiftung kriegen 100 Dollar. D.J.