Ein Herz für die Region

Die Bremische Medaille für Kunst und Wissenschaft wird erstmals einem Buten-Bremer verliehen: Osterholz-Scharmbecks Oberkreisdirektor Hans-Dieter von Friedrichs

Bremen taz ■ Das Bremer Umland immer mit einbeziehen, dachte man im Bremer Senat – und verlieh erstmals die Bremische Medaille für Kunst und Wissenschaft an jemanden, der weder in Bremen arbeitet noch dort wohnt. Hans-Dieter von Friedrichs ist bekennender Osterholz-Scharmbecker, dort seit 1973 Oberkreisdirektor und jetzt zum 33. Medaillenempfänger seit 1953 gekürt worden. Er erhält die Auszeichnung in seinem 64. Lebens- und letzten Dienstjahr für die „Verdienste um die kulturelle und regionale Verbindung zur Freien Hansestadt Bremen“.

Was ihn mit Bremen verbindet? Friedrichs: „51 Prozent aller Osterholzer arbeiten in Bremen, ein Fünftel der Werder-Fans, ein Viertel der Bremer Theaterbesucher kommen aus unserem Landkreis.“ Deswegen müsse Politik regional handeln. Deswegen ließ sich Friedrichs zum Vorsitzenden des Verkehrsverbundes Bremen-Niedersachsen wählen.

Mit Hans Koschnick hat Friedrichs die Barkenhoff-Stiftung gegründet und ist bis heute ihr Geschäftsführer. Sie kümmert sich um das Werk, Wirken und ehemalige Anwesen Heinrich Voglers in Worpswede. Nach dem Verkauf der Bremer Kaffee Hag AG sammelte Friedrichs 1981 sechs Millionen Mark, um die Kunstsammlung sowie Liegenschaften des Firmengründers Ludwig Roselius zurück zu kaufen, das Kaffee Worpswede und die Große Kunstschau.

Und wie steht es mit Friedrichs Verdiensten um die Wissenschaft? „Na ja“, gibt sich der Oberkreisdirektor beschämt, er habe die Heerschule der Bundeswehr von Grohn nach Garlstedt geholt. So konnte das Bremer Kasernengelände für die International University Bremen (IUB) genutzt werden. fis