Heizkostenexplosion eindämmen

betr.: Berichte zur Gaspreiserhöung

Mit unserem Energieverbrauch kann es nicht so weitergehen: Die westlichen Industriestaaten verbrauchen zu viel. Die europäischen Gasreserven gehen zu Ende. Die Reserven im Nahen Osten werden Mitte des Jahrhunderts erschöpft sein. Der Kohlendioxid-Ausstoß setzt dem Klima arg zu, es wird zu dramatischen Klimaveränderungen kommen. Und wir leisten uns eine Diskussion, die im Wesentlichen auf der Weiter-so-wie-bisher-Strategie beruht. Der Verweis auf erneuerbare Energien ist zu kurz gedacht, denn rund ein Drittel des Energieverbrauchs geht auf das Konto der Wohnhäuser – und dort der überwältigende Teil in den Verbrauch von Öl und Gas. Das lässt sich beim besten Willen nicht durch Strom, gewonnen aus Fotovoltaik oder Windenergie, ersetzen. Tausende von Bremer Gebäuden sind wahre Dreckschleudern. Ihr Energieverbrauch ließe sich durch einfache Dämmverfahren um über 50 Prozent zu senken. Die obere Geschossdecke beispielsweise kann man mit wenigen, einfachen Mitteln auf Passivhausstandard bringen. Das „rechnet“ sich in einer Heizperiode. Ein anderes Beispiel: Rund 20.000 Bremer Häuser sind hohl, sie besitzen ein so genanntes zweischaliges Mauerwerk. Eine Kerndämmung dieser Wände „rechnet“ sich in rund fünf Jahren.

Bei einer jährlichen Energiepreissteigerung von nur 7 Prozent ist in 30 Jahren damit zu rechnen, dass der Liter Öl bzw. der Kubikmeter Gas dann über drei Euro kosten wird. Sofern diese kostbaren Stoffe dann überhaupt noch erhältlich sind. Wenn der Verbrauch halbiert wird, tut die Preiserhöhung nicht so weh. Ulli Pollkläsener, Bremen