Arbeit umverteilen

Diakonie in Bremen bezweifelt große Erfolge der Hartz-Reformen und fordert gute Beratung

bremen taz ■ Die Diakonie bezweifelt positive Beschäftigungseffekte durch die Hartz-Reform. „Angesichts einer Wirtschaftslage, die wenig Hoffnung macht auf einen Rückgang der Arbeitslosigkeit, fragen wir uns gerade in Bremen, ob Hartz IV wirklich einen nachhaltigen Impuls für mehr Beschäftigung bringen kann,“ sagte Hans-Jürgen Wiesenbach, der Geschäftsführer des Diakonischen Werkes in der Hansestadt. Inzwischen hätten auch Politiker, die die Gesetze mit beschlossen haben, eingeräumt, dass sie die Auswirkungen im Einzelnen nicht abschätzen könnten, so Wiesenbach.

Von der Politik fordert die Diakonie nun „ein gleichermaßen entschlossenes Engagement“ für eine transparente Umsetzung der Reformen. Dies sei prekär, da die Dienststellen verschiedener Institutionen miteinander kooperierten. Sie müssten sich an der persönlichen Leistungsfähigkeit ihrer Kunden orientieren. Nur wenn Arbeit in der Gesellschaft besser verteilt werde, gebe es aber einen Erfolg in der Arbeitsmarktpolitik. Menschen ohne Beschäftigung müssten nachhaltig in die Arbeitsprozesse wieder eingegliedert werden. Dazu brauchten die Arbeitsuchenden kontinuierliche, persönliche Hilfe und Beratung, aber keinen Zuständigkeitswirrwarr, mahnte Wiesenbach. „Eine gute Software macht noch keine gute Beratung!“ Nur soziale Gerechtigkeit könne zu dauerhaftem gesellschaftlichen Frieden führen“, mahnte er.