das wird der monat (nr. 1)
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New York, 11. Januar: „Groteskes Boxen-Luder“, schreibt die New York Post über die „schönsten Fäustekapriolen seit Alis Tänzen“: Einen Monat nach dem seltsam eindeutigen WM-Triumph von Witali Klitschko gegen Danny Williams bekennt Tennis-As Serena Williams: „Niemand hat Venus im Ring erkannt. Acht Runden waren klasse. Und die Handschuhe standen ihr auch wirklich gut.“

München, 21. Januar: Nach dem 0:3 zum Auftakt der Rückrunde gegen den HSV sehnt sich Bayern München nach der Rückkehr des schon wieder verletzten Mehmet Scholl. Scholl hatte zuletzt gesagt, „in zwei Jahren zur WM“ sei er „schon eineinhalb Jahre älter“. Bei derart reduziertem Alterungsprozess, beweisen umgehend DFB-Mathematiker, sei Scholl nicht 34, sondern erst 25,5, somit bei der WM 2006 gerade 27. Jürgen Klinsmann schickt ihm umgehend eine „freundliche Zwangseinladung“.

Hannover, 22. Januar: Überraschend kündigt Thomas Gottschalk zur abendlichen „Wetten dass, …?“-Sendung den Trainer von Skandalclub Rot-Weiß Oberhausen, Eugen Hach, für die Saalwette an. Hach will als Fachmann für Internet-Betting antreten: „Wette, dass ich gwinne gann ohne zu siegen. Mei Spieler, alles gudde Gumpels, dunn alls, was ich will.“ Für Hachs Pfälsischgegrumpel sind deutsche Untertitel angekündigt.

Hockenheim, 28. Januar: Der Kölner Dopingfahnder Wilhelm Schänzer vermeldet in der Formel 1 erste Erfolge. „Wir haben bei Michael Schumacher klar nachweisen können, dass er seine tägliche Ration Superbenzin mit unerlaubt hohen Oktanzahlen trinkt.“

Berlin, 31. Januar: Die Gesetzesinitiative zur Pressefreiheit, im Volksmund „Maulkorb 2006“, läuft endlich an. „Wer über Fußballspiele rund um die FC Deutschland AG zur WM 2006 negativ berichtet, gar den Namen Klinsmann herabwürdigend benutzt, wird mit Entzug aller Bürgerrechte und in besonders schweren Fällen mit Entzug aller WM-Eintrittskarten bestraft. Schon der Versuch ist strafbar.“ Das Gesetz passiert einstimmig alle Hürden und tritt sofort in Kraft. Cleansman, aus den USA Schlimmeres gewohnt, freut sich: „Es geht ja wo auch um alles.“ MÜLL