Naturschützer klagen gegen Aufstauung der Ems

UMWELTKONFLIKT Die Überflutung eines europäischen Vogelschutzgebietes zur Brutzeit töte 1.000 Vögel

Vier Umweltverbände klagen gegen eine geplante zweimalige Stauung der Ems. BUND, LBU, Nabu und WWF wenden sich gegen den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft (NLWKN), der eine Anhebung des Wasserstandes im Juni 2009 und im Juli 2011 zugestimmt hat, damit die Papenburger Meyer-Werft neu gebaute Kreuzfahrtschiffe zur Nordsee überführen kann. Die Stauung werde die Nester seltener Vögel überschwemmen und widerspreche der europäischen Vogelschutzrichtlinie, warnen die Naturschützer.

Der umstrittene Bau des Ems-Sperrwerks sollte es der Werft ermöglichen, ihre immer größeren Schiffe zum Meer zu bugsieren. Das Sperrwerk war mit der Auflage gebaut worden, nur im Winter Schiffe zu überführen, wenn die ökologischen Folgen klein sind. Um das Aufstauen im Sommer zu ermöglichen, hat das NLWKN auf Antrag des Landkreises Emsland einen neuen Planfeststellungsbeschluss erlassen. Zum Ausgleich sollen sieben Areale in den Kreisen Emsland und Leer für die Vögel hergerichtet werden.

Der Stau würde die Ems um 45 Zentimeter steigen lassen und nach Angaben der Umweltverbände 500 Hektar der Vogelschutzgebiete an der Ems überfluten. „Mindestens 1.000 Jungvögel werden ertrinken und unzählige Gelege vernichtet“, sagen sie. Würde der Stau nur um wenige Wochen verschoben, wären die Folgen viel geringer. Die Werft glaubt, sich das nicht leisten zu können, weil sie feste Liefertermine vereinbarte. KNÖ