Nichts als rechte Spinner

Autonome Nationalisten kommen vom rechten Weg ab

Aus den Boxen dröhnt „Slime“ oder „Abwärts“. Ganz in schwarz gekleidet, die Hasskappe über dem Gesicht kämpfen sie gegen Staat und Ordnung. Sie sind zu allem bereit, auch zur Gewalt. Doch irgendwie klingen ihre Parolen anders: „Wer hat uns verraten, Nationaldemokraten“. Das grotesk anmutende Bild spiegelt eine kleine Gruppierung innerhalb der militanten Rechten wider. So genannte „Autonome Nationalisten“ marschieren bei den Rechten mit. Eine handvoll Leute, oder ein Dutzend. Je nach Wichtigkeit der Aufmärsche.

Über ihre wahre Stärke ist kaum etwas bekannt. Und innerhalb der Neonazi-Szene sind sie isoliert. Bewusste Außenseiter. Ein Zusammenschluss von NPD, DVU und „Freien Kameradschaften“ zu einer „Volksfront“ sei mit ihnen nicht machbar, heißt es in einschlägigen Internetforen. Die teilweise als „nationale Anarchisten“ bezeichneten Nazis würden zur Durchsetzung ihrer Ziele eher mit linken Gruppierungen zusammen arbeiten, als mit rechtsradikalen Parteien, sagen sie. Langfristiges Ziel sei die vollständige Abschaffung des herrschenden Systems. Was danach kommt, ist egal – Hauptsache national, arisch, deutsch.

Neben den politischen Ansichten sorgt auch ihre Art des Auftretens für Verstimmung innerhalb der Szene. Gewalt und Vermummung werden von den Organisatoren rechter Aufmärsche grundsätzlich abgelehnt. Die Märsche sind oft nur unter strengsten Sicherheitsauflagen durchsetzbar. Jede Ausschreitung könnte zur Auflösung führen. Und das wollen die rechten Führer nicht.

Ob es den „Autonomen Nationalisten“ bei ihrer Taktik um Verwirrung geht, oder ob sie einfach Motto und Musik der Autonomen Antifa toll finden, ist nicht bekannt. Kontakte zur militanten Linken gibt es jedenfalls keine. Wenigstens etwas worauf noch Verlass ist. HOP