Warnung vor Maut-Staus

Das niedersächsische Verkehrsministerium rechnet mit Problemen an der Grenze zu den Niederlanden

Der Autobahn-Grenzübergang in die Niederlande bei Bad Bentheim könnte in Niedersachsen beim Start der Lkw-Maut am Sonntag zum Brennpunkt werden. Auch für die Seehäfen an der Nordseeküste gebe es unter bestimmten Umständen Staugefahr, sagte der Verkehrsreferent im Innenministerium, Jörg Müller, am Donnerstag in Hannover. „Wir rechnen jedoch nicht mit größeren Problemen.“

Von Januar an müssen Laster eine Maut von im Schnitt 12,4 Cent pro Kilometer auf deutschen Autobahnen zahlen. Die aus dem Ausland einreisenden Fahrer gelten als Unsicherheitsfaktor bei der Umsetzung. Niedersachsens Verkehrsminister Walter Hirche (FDP) hatte noch kurz vor Weihnachten lange Staus zur Maut-Einführung an den Grenzübergängen befürchtet. Grund sei, dass zu wenige vor allem ausländische Lastwagen mit automatischen On-Board-Units ausgerüstet seien.

Nicht genau erfasst sei bisher, wie viele der ausländischen Spediteure mit diesen automatischen Erfassungsgeräten ausgerüstet sind, sagte Müller. Die Niederländer gelten aber als vergleichsweise gut vorbereitet. Es sei bisher auch nicht genau abzusehen, wie viele Fahrer und Unternehmen bereits über das Internet voraus gebucht haben. Seit gestern besteht die Möglichkeit, die Formalitäten bereits vorab abzuwickeln.

Müller glaubt, dass die in vielen Unternehmen gerade laufenden Betriebsferien die Situation entspannen werde. „Vielleicht kommt die Spitze erst zum 10. Januar“, sagte er. Generell baut er auf die Vernunft und Weitsicht der Spediteure. „Es kann nicht in deren Unternehmensinteresse sein, lange im Stau zu stehen.“ Zur Unterstützung der Fahrer seien bereits seit langer Zeit Einbuchungshelfer im Einsatz.

Für den Fall der Fälle sei Niedersachsen aber gut vorbereitet. „Die Verkehrssicherheit steht im Vordergrund“, sagte Müller. Polizei, Bundesgrenzschutz und Straßenmeistereien seien im Einsatz. Sollten sich etwa auf Raststätten die Lastwagen bis auf die Autobahn zurückstauen, weil Maut-Terminals nicht funktionieren, werde eingegriffen. dpa

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