Neue Erdachse

Das schwere Seebeben im Indischen Ozean hat die Erdachse um rund acht Zentimeter verschoben. Dies ergab eine am Mittwoch veröffentlichte erste Auswertung von Daten aus dem globalen GPS-Vermessungsnetz durch das Astronomische Institut der Universität Bern. Die Verschiebung dürfte die größte sein, die seit Beginn der routinemäßigen Überwachung mit dem Global Positioning System (GPS) im Jahr 1992 durch ein einzelnes Ereignis verursacht wurde. Negative Konsequenzen für die Erdrotation sind der Universität zufolge nicht zu befürchten. Die Erdachse – und damit der Nord- und Südpol – ist nicht fest mit der Erde verbunden. Infolge von Massenumlagerungen im Erdinnern sowie in Ozeanen und in der Erdatmosphäre verändert sich die Lage der Achse permanent. Als Folge verschieben sich Nord- und Südpol um bis zu zehn Zentimeter pro Tag innerhalb eines Umkreises mit einem Durchmesser von etwa 15 Metern.