Wieder zum Endspiel nach Duisburg

SPÄTER AUSGLEICH Der VfL Osnabrück befreit sich auch mit dem 2 : 2 gegen Rot-Weiß Ahlen nicht

Auf der Tribüne wandert Cichon wie ein Tiger im Käfig umher

Ein dreiviertel Jahr ist es her, dass der Trainer des VfL Osnabrück die „Mission 33“ ausgab. Nun muss Claus-Dieter „Pelé“ Wollitz zuschauen, wie sein Plan scheitert: der sichere Verbleib in der zweiten Fußball-Bundesliga am 33. Spieltag. Das 2 : 2 (1 : 1)-Unentschieden am Sonntag gegen Rot-Weiß Ahlen an der Bremer Brücke nagelt die Niedersachsen auf dem Relegationsplatz zur dritten Liga fest.

Vor drei Wochen demonstrierten Trainer und Mannschaft noch eine scheinbar unzertrennliche Einheit. „Gemeinsam bleiben wir drin!“, hatten alle Beteiligten des VfL Osnabrück auf ihre T-Shirts gedruckt. Doch vier Spieltage später war von dieser gegenseitigen Solidaritätsbekundung kaum etwas übrig, als Wollitz nach dem Remis in der Kabine aus voller Kehle brüllte. „Ich bin definitiv nicht zufrieden“, sagte der Coach dann sichtlich aufgeräumter bei der Pressekonferenz.

Dabei begann die Partie für die Lila-Weißen gut: In der 14. Minute fällt Kapitän Thomas Reichenberger im Strafraum. Auf der Tribüne wandert der etatmäßige aber an diesem Tag gelb gesperrte Thomas Cichon wie ein Tiger im Käfig umher. Doch der junge Pierre de Wit verwandelt sicher zur Führung. Nach weiteren vierzehn Minuten kurvt der Ahlener Deniz Naki in den Strafraum, wird bei seinem Vorstoß von Darlington Omodiagbe nur begleitet und hat keine Probleme, den Ball zum Ausgleich einzuschieben.

Als Nico Frommer nach der Pause den Ball im Fallen unter die Latte setzt, keimt wieder Hoffnung unter den 15.300 Fans auf. Die erneute Führung hält allerdings nur bis sieben Minuten vor Schluss. Kevin Großkreutz wird nach einem langen Pass von Marcel Schuon nicht konsequent angegriffen und darf sich in aller Ruhe eine Ecke aussuchen. „Das 2 : 2 ist an Naivität in dieser Situation nicht zu unterbieten“, schimpfte Wollitz.

„Wir haben jetzt überhaupt nichts mehr zu verlieren“, meinte VfL-Abwehrspieler Andreas Schäfer. Und er glaubt, dass viele Osnabrücker zum entscheidenden Spiel am kommenden Sonntag den Weg nach Duisburg finden werden. Ganz Osnabrück hofft nun, dass sich die Geschichte nicht wiederholen wird. Denn vor acht Jahren fuhr das Team schon mal am letzten Spieltag abstiegsgefährdet nach Duisburg – und schaffte den Klassenerhalt nicht. HEIKO OSTENDORF