Hilfe per Kriegsschiff

betr.: „Der Wettlauf der Spender“, taz vom 30. 12. 04

Komplexe Themen mit wenigen Sätzen darzustellen, stellt keine wirkliche Information dar. So sollte auch die angebliche humanitäre Hilfe der USA deutlich hinterfragt werden. Hilfsgüter per Flugzeugträger und Zerstörer? Wären Frachtschiffe nicht sinnvoller? In den letzten Jahren ist zwischen artikulierter und tatsächlicher US-Außenpolitik ein deutlicher Realitätsspalt erkennbar geworden, Humanität ist dabei ein Fremdwort geworden. Wenn der Exmilitär Powell von Milliardensummen spricht, dürfte etwas anderes gemeint sein.

Südlich von Sri Lanka befindet sich das Tschagos-Archipel mit seiner Hauptinsel Diego Garcia, einem Atoll, das sich nur wenige Meter über der Meeresoberfläche erhebt. Diego Garcia ist einer der größten US-Militärstützpunkte in der Welt, zudem Horchposten der National Security Agency (NSA) und von der Flutkatastrophe in sicherlich nicht unerheblichem Umfang betroffen. Es darf davon ausgegangen werden, dass die USA, die täglich über eine Milliarde Dollar in ihren Militärapparat stecken, vorrangig an dem Wiederaufbau dieser Insel interessiert sind. MARKUS KNORR, Wenden