Auf der Mauer, auf der Lauer

Zuerst ist eine Mauer ja eigentlich nur ein Raumteiler, und genau damit taugt sie dann eben zu diesem Einkasteln und Ausgrenzen bei den Begegnungen politischer Systeme an ihren Grenzen. Jedenfalls ist eine Mauer kaum ein Zeichen von einem freundlichen „Hallo“. Eine Mauer will Kontrolle. Den Grenzübertritt erleichtern will sie einem nicht. Anlässlich der Buchvorstellung von „Mauern als Grenzen“ mit einem Streifzug durch die lange Geschichte des Prinzips „Mauer“ trifft sich heute in der Urania eine Expertenrunde zu der eher rhetorischen Frage „Die Berliner Mauer – ein singuläres historisches Phänomen?“, weil sich ältere Germanen doch gut noch zum Beispiel an den Limes erinnern, den einst von den Römern angelegten Grenzwall. Und die Chinesische Mauer (sozusagen ein antimongolischer Schutzwall) soll man sogar vom Weltall aus sehen können. Solche Mauergeschichten bis hin zu den aktuellen Beispielen diskutieren Astrid Nunn, Herausgeberin des Buches, Daniel Vernet von Le Monde und der Historiker Sven Felix Kellerhoff von der Welt. TM

■ „Die Berliner Mauer – ein singuläres historisches Phänomen?“: Urania, An der Urania 17. Montag, 18. Mai, 19.30 Uhr. 5 Euro