Notstand in Südostperu

Aufständische stürmen Polizeiwache. Perus Präsident Toledo verhängt Ausnahmezustand nach Geiselnahme

LIMA dpa ■ Nach einer Militärrebellion im Südosten Perus hat die Regierung von Präsident Alejandro Toledo einen Ausnahmezustand über die Andenprovinz Apurímac verhängt. Etwa 350 rebellierende Militärs hatten unter der Führung des Majors im Ruhestand Antauro Humala in der Provinz eine Polizeistation gestürmt, zehn Beamte als Geiseln genommen und den Rücktritt Toledos wegen Korruption gefordert, wie nationale Medien berichteten. Bei der Schießerei wurden mindestens fünf Beamte getötet, weitere wurden verletzt.

Viele Bürger der Stadt in den bitterarmen Hochanden hätten sich den Aufständischen angeschlossen. Humala führt mit seinem Bruder die „Nationale Bewegung Perus“ an, die in den Medien als linksfaschistisch beschrieben wird. Sie hatten bereits im Oktober 2000 einen Putschversuch gegen Expräsident Fujimori unternommen.