Blechschaden, hinausposaunt

„Blechschaden“ im großen Saal der Philharmonie, Herbert-von-Karajan-Str. 1, Dienstag, 4. Januar, 20 Uhr. Eintritt 15–45 Euro, ☎ 25 48 89 99

Wenn Blechbläser in Humor machen, dann knöpfen sie sich klassische Stücke vor, in denen Blasinstrumente naturgemäß unterrepräsentiert sind. Dabei ist „klassisch“ ein weit gefasster Begriff, beinhaltet er doch durchaus auch „klassisch“ gewordene Popmusik. Das Blechbläser-Ensemble der Münchner Philharmoniker unter der Leitung ihres schottischen Dirigenten Bob Ross geht den Weg des geringsten Widerstandes, indem es auf den Wiedererkennungswert der Stücke setzt. Daheim in München jedenfalls ist man mit der Nummer stets ausverkauft und muss mit dem „Kult!“-Etikett der dortigen Lokalpresse leben. Dass die Truppe sich konsequent „Blechschaden“ nennt, kann man so oder so auslegen. Heraus kommen jedenfalls scheppernde, Brass-lastige Versionen der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart bis Jon Bon Jovi, die für Berliner Ohren vielleicht etwas gewöhnheitsbedürftig sind. Aber: Weder werden die Gebeine Georg Händels im Grabe zucken, noch wird Michael Jackson die Restnase runterfallen. Nur eine Bitte ans Ensemble: Nicht die letzte Scherzgrenze überschreiten und, wie in den Karnevalszügen der Neunziger üblich, „No Limit“ des niederländischen Eurodance-Projekts „2Unlimited“ vertonen. DX