Prozess gegen rechte Schläger

POTSDAM dpa ■ Fast ein halbes Jahr nach einem brutalen Übergriff auf zwei kenianische Asylbewerber in Brandenburg/Havel beginnt heute vor dem Potsdamer Landgericht der Prozess gegen zwei Männer. Dem 26-jährigen Hauptangeklagten – einem damaligen Bundeswehrfeldwebel – wird versuchter Mord aus fremdenfeindlichen Motiven vorgeworfen. Er soll bei der Tat im Juli vorigen Jahres einem 28-jährigen Kenianer mit der Scherbe einer Bierflasche eine „potenziell lebensgefährliche“ Schnittwunde am Hals zugefügt haben. Der mutmaßliche Mittäter soll das Opfer geschlagen haben. Der 30-Jährige muss sich laut Gericht wegen Körperverletzung verantworten. Die beiden Kenianer waren am Morgen des 18. Juli vor einer Gaststätte von zwei Deutschen beschimpft und angegriffen worden. Laut Polizei konnten zwei Frauen – darunter eine Bundeswehrsoldatin – Schlimmeres verhindern. Nach einer Mitteilung des Vereins Opferperspektive hatte der Soldat dem 28-jährigen Kenianer nach dem Angriff mit der Flaschenscherbe gedroht, ihn umzubringen, und versucht, ein zweites Mal auf ihn einzustechen. Die beiden Frauen hätten sich jedoch zwischen die Angreifer und den am Boden liegenden Asylbewerber gestellt.