Arme Städte spenden lieber

RUHR taz ■ Der Städte- und Gemeindebund NRW geht auf Distanz zum Vorschlag von Bundeskanzler Gerhard Schröder, hiesige Kommunen könnten durch Patenschaften mit Gemeinden zum Wiederaufbau nach der Flut in Südostasien beitragen. Eine solche Patenschaft setze „bei der empfangenden Gemeinde eine funktionierende Infrastruktur“ voraus, teilte der Gemeindebund gestern mit. Das sei im Katastrophengebiet „noch nicht annähernd der Fall“.

„Dies ist die Stunde der Katastrophenhilfe, zu deren Gelingen wir jetzt durch solidarische Spenden beitragen können“, sagte Verbands-Geschäftsführer Bernd Jürgen Schneider. Bekanntlich rieten sämtliche Experten dringend davon ab, auf eigene Faust in das Krisengebiet zu reisen. „Partnerschaft und Patenschaft lebt aber von individuellen Kontakten, und die können unter den aktuellen Umständen nur sehr schwer entstehen“, so Schneider. Patenschaften seien aber eine „Option“ für die Zukunft. TEI