Panzerangriff in Gaza

Sieben Palästinenser durch Granatenbeschuss getötet. PLO-Chef Abbas verurteilt Israel als „zionistischen Feind“

GAZA/JERUSALEM dpa ■ Der palästinensische Präsidentschaftskandidat Mahmud Abbas hat Israel nach dem Tod von mindestens sieben Palästinensern bei einem Panzergranatenangriff als „zionistischen Feind“ verurteilt. Der als gemäßigt bekannte Politiker verschärfte damit am Dienstag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Chan Junis im Gaza-Streifen seine Kritik am Kurs der israelischen Regierung. Nach palästinensischen Krankenhausangaben wurden Schulkinder und mehrere Landwirte getötet, als die israelische Armee nach einem palästinensischen Raketenbeschuss eine Panzergranate auf eine Straße in Beit Lahia feuerte. Die Armee erklärte, das Ziel sei eine Gruppe militanter Palästinenser gewesen. Abbas sagte nach dem Panzerangriff: „Wir sind gekommen, um Gnade für unsere Märtyrer zu erbitten, die in Beit Lahia von den Granaten des zionistischen Feindes getötet wurden.“ Palästinensische Ärzte im Kamal-Odwan-Krankenhaus im Norden des Gaza-Streifens sagten, vier der von der Panzergranate Getöteten seien unter 17 Jahre alt, vier andere schwebten in Lebensgefahr. Einen Besuch in einem Krankenhaus brach Abbas wegen einer schweren Explosion ab. Ein Palästinenser sei dabei getötet worden, als eine Kassam-Rakete vorzeitig explodiert sei, hieß es.

Militante Palästinenser haben nach Angaben des israelischen Geheimdienstchefs Avi Dichter fünf Boden-Luft-Raketen in den Gaza-Streifen geschmuggelt. Das habe Dichter dem Verteidigungsausschuss der Knesset mitgeteilt, berichtete die Tageszeitung Ha’aretz.