WILLKÜR IN KATANGA

In Kongos mineralienreichster Provinz Katanga häufen sich Morde und Einschüchterungen an Menschenrechtlern, die sich für die Zustände im Bergbau interessieren. Führungsmitglieder der NGO-Koalition Cadhok („Verband der Menschenrechtsgruppen Katangas“) seien Ende Dezember von Bergleuten im Auftrag der indisch geführten Bergbaufirma Somika („Minengesellschaft von Katanga“) physisch bedroht worden, meldete am Dienstag das Pariser „Observatorium für den Schutz von Menschenrechtlern“. Aufgrund einer Kampagne von Cadhok hatte Kongos Bergbauministerium Mitte Dezember die Schließung einer Somika-Kobaltveredelungsfabrik angeordnet, die in der Provinzhauptstadt Lubumbashi das Grundwasser verseucht. Die Fabrik arbeitet bislang weiter.

Die kongolesische Zeitung Le Phare sprach zudem am 30. Dezember von einer Serie „gezielter Morde“ an Menschenrechtlern in Katanga. Zuletzt starb am 26. Dezember der Priester Albert Lukusa in Geheimdienstgewahrsam in Lubumbashi an einer Blutvergiftung. D.J.