Bankdaten ausgespäht

SPITZELAFFÄRE Die Telekom ließ auch Konten von Mitarbeitern und deren Angehörigen überprüfen

BONN dpa | Die Deutsche Telekom hat laut einem Zeitungsbericht auch Bankkonten ausspähen lassen. Betroffen seien Konten von Mitarbeitern, deren Angehörigen und Dritten bei Deutscher Bank, Postbank und HypoVereinsbank, berichtete das Handelsblatt unter Berufung auf Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft und interne Telekom-Unterlagen.

Damit hätten Bespitzelungen bei der Telekom noch eine weitere Dimension. Bei der bisherigen Affäre, zu der die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt, geht es um den Abgleich von Telefondaten, um die Weitergabe von internen Informationen nachweisen zu können.

Das Ausmaß der Kontobespitzelung wurde nicht beschrieben. Die Staatsanwaltschaft Bonn wollte sich zu dem Zeitungsbericht nicht äußern. Auch ein Telekom-Sprecher wollte den Stand der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen nicht kommentieren.

Er könne nur Angaben wiederholen, dass nach internen Rechercheergebnissen die frühere Abteilung Konzernsicherheit mindestens seit dem Jahr 2000 Ermittlungsdienstleistungen an die Privatdetektei Argen und drei andere Dienstleister vergeben habe, sagte der Telekom-Sprecher. Darauf wiesen Rechnungsauszüge mit Angaben wie „externe Ermittlungen“ hin. Zum konkreten Inhalt der Aufträge könnten aber wegen der dünnen Aktenlage kaum Aussagen gemacht werden.