RVR
: Zuviel Zwielicht

Christa Thoben war die letzte Speerspitze, mit der die Christdemokraten versucht haben, den Stellenwert des Regionalverbandes zu erhöhen. Mit der Wirtschaftsexpertin haben sie personell eine Marke gesetzt, an der sich jeder Nachfolger wird messen müssen. Aber auch die CDU-Landespolitikerin konnte sich so schnell im roten Filz nicht profilieren, die Widerstände gegen eine vermeintliche Bevormundung sind in den Städten, gerade nach den letzten Kommunalwahlen, nicht weniger geworden.

KOMMENTAR VON PETER ORTMANN

Und sie werden auch nicht weniger werden, wenn die Bürgermeister aus den Kommunen per Gesetz ihre Arbeit im neuen Vorstand des RVR aufnehmen. Allein die Terminabsprache wird zu einer Kraftprobe werden. Wenn nur weisungsuntergebene Stellvertreter dort residieren, ist der Handlungselan schnell aufgebraucht. Was dieser Verband dringend braucht, sind kompetente Köpfe voller neuer Ideen, die sich auch gegen Widerstände aus den selbstverliebten Kommunen durchsetzen können. Integrative Fachleute, die zum Beispiel die notwendige Reform der Flächennutzung in einer schrumpfenden Region angehen. Die dazu die unbestreitbaren Vorzüge dieser Region nach Außen tragen und sie zur Kulturhauptstadt werden lassen. Leider sind das Forderungen, die seit Jahren leiernd wiederholt werden. Auch für den gestärkten RVR ist noch kein Hoffnungsschimmer in Sicht, der eine Veränderung bedeuten könnte. Einen Verwaltungsapparat ohne Kompetenz brauchen wir aber nicht.