Ein „Hauch Weltkirche“ für ganze 169 Euro

Die Organisatoren des Kölner Weltjugendtags schnüren ein „Pilger-Komplettpaket“ für das fünftägige Ereignis. Aber noch sind viele Details für das Katholikentreffen im Sommer unklar. Etwa wo eine Million Pilger schlafen sollen

Köln taz ■ Mit einem Plastikrucksack als Geschenk für den Abgesandten des Vatikans Bischof Josef Clemens ist die Vorbereitungskonferenz zum Kölner Weltjugendtag zuende gegangen. Die Rucksäcke gehören zu den „Pilgerpaketen“, die die Teilnehmer am Weltjugendtag erwerben müssen. Das Komplettpaket kostet 169 Euro und umfasst Unterkunft und Verpflegung für fünf Tage, Nahverkehrsticket, Versicherung und den Pilgerrucksack. Für Gäste aus ärmeren Ländern sind die Preise nach der Wirtschaftskraft der Herkunftsländer gestaffelt.

Auf der gestern beendeten viertägigen Vorbereitungskonferenz berieten in Bergisch Gladbach über 250 Kirchenvertreter aus aller Welt über die inhaltliche und logistische Planung des Großereignisses Weltjugendtag. Zwischen dem 16. und 21. August werden eine halbe Million Jugendliche in Köln und Umgebung erwartet, zum Abschlussgottesdienst 800.000 bis 900.000. Die Vertreter des Weltjugendtages äußerten sich zum Abschluss zufrieden mit dem Stand der Vorbereitung und vor allem mit dem Gemeinschaftserlebnis. Man habe einen „Hauch von Weltkirche“ gespürt, schwärmte Bischof Clemens. Für Prälat Heiner Koch liegen die Erwartungen nach der Konferenz so hoch, dass sie kaum noch zu erfüllen seien.

Denn noch ist nicht alles in trockenen Tüchern. Unklar ist etwa noch, wo alle Pilger untergebracht werden. Ein Großteil der benötigten Unterkünfte für die Mammutveranstaltung muss noch besorgt werden. Auch die Verhandlungen mit Bahn und Verkehrsbetrieben über Sonderkonditionen sind noch nicht abgeschlossen. Und die endgültige Baugenehmigung für den Ort des Abschlussgottesdienstes steht noch aus.

Auch auf die Stadt kommt noch einiges zu, will sie die Forderung der Weltjugendtags-Vertreter erfüllen, dass die Pilger Köln nicht als Stadt der Baustellen in Erinnerung behalten dürften. Dafür muss zum Beispiel die Freitreppe am Dom schleunigst fertig werden. Ungeklärt ist zudem bislang, wie die Abreise von einer knappen Million Pilger nach dem Weltjugendtag bewerkstelligt werden soll. Ein Aachener Unternehmen wurde nun beauftragt ein Verkehrskonzept zu erstellen. Patrick Hagen