DER TAMILENKONFLIKT

Seit 1983 kämpfen im Norden und Osten Sri Lankas die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) gewaltsam für einen eigenen Tamilen-Staat. Zuvor waren jahrelange Versuche der hinduistischen Tamilen gescheitert, mehr Rechte und eine Autonomie gegenüber der Bevölkerungsmehrheit der buddhistischen Singhalesen durchzusetzen. Nach der Kriegserklärung der LTTE verschärften Militär und singhalesische Gruppen die Repression. Die LTTE setzt Selbstmordkommandos und Kindersoldaten ein und bekämpft auch gemäßigte Tamilen. Bis 1995 war die Jaffna-Halbinsel die Hochburg der LTTE.

Mehrere Friedensversuche scheiterten, so auch die Intervention einer indischen Friedenstruppe 1987 bis 1990. Noch hält aber ein Waffenstillstand, der im Februar 2002 von Norwegen vermittelt wurde. Ebenfalls vereinbarte Friedensgespräche sind aber ausgesetzt. Zuvor hatten sich beide Seiten auf eine Autonomielösung in einem föderalen Staat geeinigt. Der von der LTTE hierzu vorgelegte Plan geht vielen Singhalesen zu weit, was zur Verhärtung und im April 2004 zu einem Regierungswechsel auf singhalesischer Seite führte. Erschwerend kommt zudem eine Abspaltung von LTTE-Kämpfern im Osten hinzu. Bisher forderte der Konflikt insgesamt etwa 80.000 Tote. HAN