ausstellung
: Wiedersehen alter Kumpels

Zukunftsweisende Theorien sind derzeit in der Kunst nicht angesagt. Auch Künstler, die sich unter einer gemeinsamen Vision künftiger Kunst zusammenfinden, haben keine Konjunktur. Und so ist die fünfköpfige Köln-Düsseldorfer „Gruppe 67“, die sich jetzt erstmals im Stapelhaus präsentiert, auch eher ein Zusammenschluss alter Kumpel, die sich im vorigen Jahr, Jahrzehnte nach ihrem Studienbeginn 1967 an der Kölner Werkkunstschule, wiedergefunden haben, inzwischen auf eigene Erfolge zurückblicken können und wieder mal etwas zusammen machen wollen.

So besteht die unterhaltsame Ausstellung zunächst aus fünf unabhängigen Teilen. Ulla Horky zeigt, womit sie sich seit Beginn ihrer Karriere auseinandersetzt: Der Frage nach Leben und Tod, Vergänglichkeit und Erinnerung. Zu sehen sind Objekte, die Begräbnisrituale aus dem alten Ägypten und Südamerika aufgreifen. Zentrale Exponate des Fotografen Eusebius Wirdeier sind Aufnahmen des Kulturlochs am Neumarkt, entstanden zwischen Oktober 2002 und September 2004, zwischen Abriss der alten Kunsthalle und der Eroberung des Lochs durch die Natur. Ironischer Titel der Chronik städtischen Nichtstuns: „Lob der Weitsicht“.

Clementine Klein beschäftigt sich mit dem Statussymbol Auto, ihre Malerei kombiniert sie mit herrlich bunten, in Kunstharz eingeschlossenen Autoteilen. Angel Richter kommentiert in subtiler Comicmanier die Meinungsmacht Hollywoods und US-amerikanische Kriegsgelüste, denen sie zarte arabische Ornamente entgegenstellt. Theo Kerp schließlich, der auch Trickfilme dreht, übermalt Fotos mit archaischen Symbolen und einfachen Figuren und schafft so eine Gegenwelt zur Realität.

Neben diesen individuellen Arbeiten, die meisten davon sind in den letzten Jahren entstanden, gibt es auch Gemeinschaftswerke. Diese „Fünferpacks“ bestehen aus dem Ausgangsfoto eines Gruppenmitglieds und den jeweiligen Überarbeitungen durch die vier anderen. Sie sind ab 280 Euro zu haben: Eine durchaus preiswerte Kollektion von Künstlern, die weit über Köln hinaus bekannt sind. Jürgen Schön

„Die Torte – jeder malt jedem rein“: Gruppe 67 im BBK, Stapelhaus, Frankenwerft 35, bis 28.1., Mo-Fr 0-13 Uhr und 14-17 Uhr, Do bis 14-19 Uhr