… STEFANIE VOGELSANG?
: Von ihrer CDU gemobbt werden

Im vergangenen Jahr war sie bei der Revolte gegen den damaligen Parteivorsitzenden Ingo Schmitt ganz vorne dabei: Stefanie Vogelsang, ehemalige Kreisvorsitzende der CDU Neukölln. Zusammen mit anderen liberalen Aufrührern sorgte sie für den Abgang des konservativen Vorsitzenden, verdrängte ihn auch von der Landesliste für den Bundestag.

Die Partei profitierte zwar von der Revolution, die verkrustete Strukturen aufbrach und frischen Wind brachte. Doch von so viel innerparteilicher Demokratie ermutigt, schlagen jetzt auch Vogelsangs Kritiker zu, die ihre nicht immer sonderlich diplomatische Art und ihre harte Hand bei der Führung des Kreisverbandes noch nie mochten.

Vogelsangs Entmachtung läuft dabei scheibchenweise. Es begann Ende Februar, als sie überraschend nicht mehr als Kreisvorsitzende wiedergewählt wurde – dabei hatte sie nicht einmal einen Gegenkandidaten. Später forderte ein Sonder-Kreisparteitag, sie solle auf die Direktkandidatur für den Bundestag verzichten. Jetzt haben sieben der 17 Mitglieder der CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung beantragt, sie als Stadträtin abzuwählen. Zudem soll sie im Jahr 2006 zu viel für den Wahlkampf ausgegeben haben, wodurch Schulden von 40.000 Euro entstanden seien. Außerdem seien interne Einnahmen und Ausgaben möglicherweise nicht korrekt verbucht worden. Auch die Bundestagsverwaltung, die die Rechenschaftsberichte der Parteien kontrolliert, wurde bereits von der Partei informiert.

Vogelsang selbst spricht von „Verleumdung“ und einem „Versuch der Zermürbung“. Der konservative Teil versuche, „mich und den Abgeordneten Sascha Steuer als Vertreter des liberalen Flügels loszuwerden“. Die CDU versinkt – zumindest in Neukölln – wieder in den Grabenkämpfen des letzten Jahres. HEI