Redaktion der Woche: „SZ-Wissen“

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) hat eine gewisse Tradition darin, gute journalistische Ideen und Produkte mit der Begründung mangelnder Wirtschaftlichkeit einzustellen: Als man sich das junge Lesersupplement Jetzt nicht mehr leisten wollen konnte (es erlebte als Neon eine Art Wiedergeburt), war das so. Oder jetzt wieder: Soeben ist die letzte Ausgabe von SZ Wissen erschienen.

Das seit 2004 zehnmal im Jahr erschienene Magazin habe die Erwartungen des Verlages in jüngster Zeit nicht mehr erfüllt, heißt es zur Begründung: Es bestünde „keine realistische Aussicht auf einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg“.

Tatsächlich hatte sich die Zahl der Kioskkäufer für das allgemein verständlich geschriebene Magazin rund um Wissenschaft, Forschung und den ganzen Rest dramatisch verflüchtigt: Aktuell liegt sie nur noch bei gut 12.000 Exemplaren (2007 war es noch fast das Dreifache), dazu kommen noch mal 16.000 Abos. Nach dem Flop der völlig übereilt in den Markt gedrückten Elternpostille Wir macht sich allerdings der Eindruck breit, dass beim Süddeutschen Verlag Magazinmachen nur noch unter Renditegesichtspunkten betrieben wird.

Was im Umkehrschluss wohl bedeutet, dass uns jetzt noch mehr Pseudosupplements in Sachen Golf, Uhren und anderer mäßig getarnter Dauerwerbung ins Haus stehen. STG