Intendant gibt endgültig auf

DORTMUND taz ■ Ulrich Andreas Vogt hat alle Konzertflügel gestreckt und gibt zum 31. Juli 2005 als Intendant des Dortmunder Konzerthauses auf. Damit reagiere er auf anhaltende Kritik aus den sozialdemokratischen Reihen im Stadtrat, sagte Vogt in einer ersten Stellungnahme.

Der vor zwei Jahren eröffnete Musiktempel hatte allein in der letzen Spielzeit über eine Million Euro Verlust gemacht und erreichte nie die avisierte Auslastung. Die Stadt Dortmund leistete sich für ihre hundertprozentige Tochter bereits einen 3,9 Millionen Euro Betriebskostenzuschuss pro Jahr. Noch im Dezember hatte der Rat einen 1,4 Millionen Euro Sonderzuschuss bewilligt, mit dem das Konzerthaus einen laufenden Kredit ablösen konnte (taz berichtete).

Die magere Auslastung von 70 Prozent versuchte Vogt, der als zweites Standbein ein bundesweites Reinigungsunternehmen mit 1.500 Mitarbeitern führt, in der letzten Zeit durch gefällige Produktionen zu erhöhen. Eigentlich sollte er bis Ende Januar zusammen mit den Gesellschaftern ein neues Finanzierungskonzept erarbeiten. Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer (SPD) hält die Kündigung für eine Kurzschlussreaktion. „Ich bin tief enttäuscht, zumal ich in den letzten Tagen ausführliche Gespräche mit ihm geführt habe,“ sagt er. Die Stadt nehme die Kündigung an und werde unmittelbar auf Suche gehen. PEL