VHS-Chefin spart sich Hamburg

Die Direktorin der Hamburger Volkshochschule (VHS), Sabine Schlüter, hat resigniert. Wegen der Sparvorgaben der Bildungsbehörde wird die 47-Jährige ihren Posten nach fünf Jahren räumen. Schlüter erklärte gestern ihren Verzicht darauf, ihren im Mai auslaufenden Vertrag verlängern zu wollen. Die Behörde wollte sich zu diesem Vorgang nicht äußern: „Zu Personalien“, so Sprecher Alexander Luckow auf Anfrage der taz, „nehmen wir grundsätzlich keine Stellung.“ Der Etat der VHS wurde ab diesem Jahr von der Bildungsbehörde von 7,1 auf 5,0 Millionen Euro gesenkt. Die Einsparungen sollen durch Streichung aller Rabatte, Senkung der Kursleiter-Honorare, Abschaffung des Hauptschulangebotes sowie Reduzierung der Deutschkurse für MigrantInnen erbracht werden.

Schlüter hatte im vorigen Jahr gegen diese Pläne heftig protestiert. Zwar sei es ihr Ziel, die VHS „als kundenorientierten Bildungsdienstleister zu profilieren“, dabei dürfe aber „der Grundbildungsauftrag nicht aus den Augen verloren werden“, hatte die Soziologin gemahnt. Wegen des Spardiktats der Behörde könne aber „das Aufgabenprofil nicht erhalten werden“. In der VHS drohen aufgrund der einschneidenden Kürzungen ein Drittel der Kurse und bis zu 40 Prozent der Honorarkräfte zu entfallen. SMV