Zoo im Untergrund

Ein belebter Tunnel zum Naturkundemuseum soll Osnabrücks Tiergarten weltweit einzigartig machen

Der Zoo in Osnabrück brütet etwas aus. Grob gesagt handelt es sich um einen Tunnel, aber der Geschäftsführer Andreas Busemann erwartet, dass es sich 2007 als „eierlegende Wollmilchsau“ herausstellt: Der Tunnel nämlich, der sich bei näherer Betrachtung des Modells als labyrinthisches Gängesystem erweist, soll Einblick in jene Tierwelten verschaffen, die bis dato vom Boden bedeckt bleiben: „Direkt am Eingang“, erklärt er, „ist das Freigehege der Wüstenfüchse“, deren Gänge dann beispielsweise sichtbar würden, „dann sind skurilere Tiere geplant – Ratten etwa.“ Man hoffe, ein Maulwurf erweise sich als möglich, aber „das gilt als sehr schwierig“.

In jedem Fall aber soll es Mäuse geben: „Wir wären damit weltweit einzigartig“, sagt der Diplom-Kaufmann. Die Gesamtkosten der Investition beziffert er auf 2 Millionen, von denen rund zwei Drittel von Stadt, Sponsoren und der Bundesstiftung Naturschutz übernommen würden. „Es soll zugleich“, so Busemann, „ein Kongresszentrum entstehen.“ Ebenfalls unterirdisch, allerdings mit Lichteinfall, und besonders für Abendveranstaltungen geeignet.

Der Anlass für die Planungen liegt nahe, ist aber räumlich bislang vom Tiergarten getrennt: Es handelt sich um die spektakuläre Erd- und Höhlenlandschaft des direkt an den Zoo angrenzenden Naturkundemuseums. Diese, die das Naturschutzproblem des schadstoffbelasteten Bodens veranschaulicht, würde um den unterirdischen Lebensraum erweitert.

Bleibt die Frage, ob die Tiere, die sich unter der Erde aufhalten, es besonders goutieren, von Zoobesuchern betrachtet zu werden. Aber da gibt sich Busemann optimistisch: Das sei „in der Tat ein sehr wichtiges tierpflegerisches Problem“. Aber lösbar. So würden nicht sämtliche Höhlen der Tiere einsehbar, ein Schutzraum also gewahrt. „Die Machbarkeitsstudie für die Bundesstiftung Naturschutz liegt in den letzten Zügen“, so Busemann. Geplante Eröffnung ist 2007. bes