VHS: Rücktritt leider konsequent

Bedauerlich, aber konsequent – so kommentieren übereinstimmend SPD, GAL und DGB den Rücktritt von Sabine Schlüter, Direktorin der Hamburger Volkshochschule (VHS). Dies sei „die Konsequenz der konzeptionslosen Bildungspolitik, die der VHS die finanzielle Basis entzogen hat“, so Britta Ernst, Bildungsexpertin der SPD. Schlüter stehe „für lebenslanges Lernen und die öffentliche Verantwortung für die Weiterbildung“, erklärte GAL-Fraktionschefin Christa Goetsch. CDU und Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig (parteilos) hingegen würden die VHS „abwickeln und dem Markt opfern“. Die Senatspolitik halte „immer mehr sozial Benachteiligte von Bildung und Weiterbildung fern“, kritisierte DGB-Chef Erhard Pumm. Dass „Menschen mit sozialem Gewissen“ wie Schlüter dies nicht mittragen wollten, sei „ein deutliches Warnsignal“.

Die 47-Jährige hatte am Donnerstag erklärt, ihren im Mai auslaufenden Fünf-Jahres-Vertrag nicht verlängern zu wollen (taz berichtete). Gegen Schlüters heftigen Protest hat die Bildungsbehörde den VHS-Etat von 7,1 Millionen Euro auf 5,0 Millionen jährlich gekürzt. Nun droht der Abbau von einem Drittel der Kurse und bis zu 40 Prozent der Beschäftigten, Hauptschulangebote und Deutsch für MigrantInnen entfallen ganz. SMV