Babylon kriegsversehrt

Die zu ihrem Schutz stationierten Besatzungstruppen sollen die antike Stätte im Irak schwer beschädigt haben

LONDON/KAIRO dpa ■ Amerikanische und polnische Truppen haben der antiken Ruinenstadt Babylon im Irak „erheblichen Schaden“ zugefügt. Statt die Residenz des sagenhaften Königs Nebukadnezar II. (605–562 v. Chr.) vor Räubern und Vandalen zu schützen, haben sich die dort stationierten Besatzungstruppen selbst wie Vandalen aufgeführt: „Das ist in etwa so, als wenn man ein Militärlager um die Pyramiden von Ägypten oder um Stonehenge in Großbritannien einrichten würde“, schreibt John Curtis, Konservator des Britischen Museums, im Guardian.

Danach seien die Drachen des Ischtartors beschädigt, weil jemand Steine herausbrechen wollte. Der Belag der Prozessionsroute durch das Tor sei durch Militärfahrzeuge aufgerissen. Noch nicht erschlossene Stellen der Ausgrabungsstätte seien mit Benzin aus Panzern verseucht. Zahllose archäologische Fragmente hätten Soldaten mit Erde in Sandsäcken abgefüllt.