CDU mit Kampagne

Jürgen Rüttgers, CDU-Spitzenkandidat, kündigt für den Landtagswahlkampf extra eine Schulkampagne an

DÜSSELDORF taz ■ Jürgen Rüttgers will im Landtagswahlkampf mit einer „Schulkampagne bei den Bürgern des Landes auf Stimmenfang gehen. Das kündigte der CDU-Fraktionsvorsitzende und -Spitzenkandidat gestern im Düsseldorfer Landtag an.

Obwohl Ministerpräsident Peer Steinbrück vor Wochenfrist ablehnte, die Reform des nordrhein-westfälischen Schulsystems zum Wahlkampfthema zu machen, will Rüttgers‘ CDU „in Orts- und Kreisverbänden“ Stimmung gegen „die Einheitsschule“ machen, wie der Oppositionsführer die Gedankenspiele der Koalition zu einer gemeinsamen Sekundarstufe I für alle nennt. Also veröffentlichte Rüttgers gestern mit seinem Fraktionsvize und schulpolitischen Sprecher Bernhard „Berni“ Recker „einen bildungspolitischen Maßnahmenkatalog für die Zeit nach der gewonnenen Landtagswahl“.

Das dreigliedrige Schulsystem solle beibehalten werden, „denn in PISA steht nirgendwo drin, dass es mit Einheitsschulen besser wird“. Nach Auswertung der PISA-Studien sei es vielmehr sinnvoll, an den bestehenden Schulen mehr Lehrer einzustellen und den Schulen eine größere Selbständigkeit zu geben. So soll nach den Vorstellungen der CDU die Schulkonferenz ihren Schulrektor für einen Zeitraum von acht Jahren wählen können. Außerdem sollten die Schulen mehr Freiheit bei der Ausgestaltung ihrer Lehrpläne bekommen. Vorbild auch bei der CDU: PISA-Spitzenreiter Skandinavien. „In Finnland erarbeitet die Schule 96 Prozent ihres Fächerangebotes selbst“, sagt Rüttgers. So sollen Schulen nach CDU-Vorstellung ein eigenes Stellen- und Sachmittelbudget erhalten und ihre Lehrer selbst auswählen können. Nach der gewonnenen Landtagswahl will die CDU schrittweise 4.000 zusätzliche Lehrerstellen schaffen. Einen Zeitrahmen dafür nennt Rüttgers aber nicht. KOK