RWE sucht Endlager im hohen Norden

CO2-SPEICHERUNG Kraftwerksemissionen sollen unter die Erde. Ein ähnliches Projekt ist gescheitert

Um festzustellen, ob sich der Boden für die umstrittene Speicherung von Kohlendioxid (CO2) eignet, soll ab Oktober ein 26.000 Hektar großes Gebiet an der Grenze zwischen Deutschland und Dänemark seismisch untersucht werden. Dies bestätigte der Energieversorger RWE, der die CO2-Emissionen eines geplanten Kohlekraftwerkes in Nordrhein-Westfalen durch eine Pipeline in die Region pumpen will. Die frisch gegründete „Bürgerinitiative gegen das CO2-Endlager“ mit Sitz in Engen-Sande kündigte Proteste an.

Das CO2 solle in über 2.000 Meter Tiefe gepumpt und dort in den Sandsteinschichten eingelagert werden, sagte RWE-Dea-Sprecher Derek Mösche. Voraussetzung sei, dass die darüber gelegenen Gesteinsschichten stabil genug seien, um das CO2 für Jahrtausende unter der Erde zu halten. Die seismografischen Messungen würden mit Hilfe von Schallwellen durchgeführt, die durch Sprengungen erzeugt werden. „Wir können gewisse Lärmbelästigungen nicht ausschließen“, sagte Mösche. Gebäude könnten ebenfalls beschädigt werden.

Kraftwerk, Pipeline und Lagerstätte sollen bis 2014 fertig sein. Doch ohne Einverständnis der Besitzer kann RWE die Grundstücke nicht untersuchen. Hieran ist ein vergleichbares Projekt in Dänemark gerade erst gescheitert. Wir wollen nicht zum ‚CO2-Klo der Nation‘ werden“, sagt Werner Asmus von der Bürgerinitiative. Wenn die Politik den Widerstand der Bevölkerung nicht ernst nehme, warnt Asmus, „werden wir Wendland-Verhältnisse bekommen“. HES