world games
: Tauziehen statt Tausendsassa

Dietmar N. Schmidt, Altmeister der tönenden Pressestimme und für einige Monate Impressario der World Games, zieht sich mit Getöse zurück. Der Ex-Leiter des NRW-Kultursekretariats mag die „Zumutungen“ des Sportfestivals nicht mehr ertragen. Leider bleibt das ein folgenloser Abschied: Mit Gerd Bildau, dem Geschäftsführer der World Games, übernimmt Duisburgs einstiger Kulturdezernent Schmidts Aufgaben. So werden weder Eröffnungsfeier noch Wettkampftage auf Untermalung verzichten. Wieder einmal wurde eine Chance vertan.

KOMMENTAR VONCHRISTOPH SCHURIAN

Besser wäre es, die Veranstalter der World Games würden einfach auf die zumeist peinliche musische Begleitung verzichten. So könnten sie ihre klammen Mittel beisammen halten, den puristischen Charakter der Spiele unterstreichen und sich auf das konzentrieren, was sie sind: Wettkämpfe in Sportarten, die nur am Rande vorkommen.

Ändern werden die Tauzieher, Rettungsschwimmer oder Rugbyspieler ihre traurige Schattenblüte nur, wenn sie beweisen können, dass sie Zuschauer und Nachwuchs begeistern. Dazu braucht es keine Spartakiade-Aufmärsche, keine Laserlichtshow und vor allem keine Hymnen geschminkter Musicalstars.

Übrigens: Wer dennoch kulturbeflissen zu den World-Games anreist, der besuche einfach die „Duisburger Akzente“. Auch für die zeichnet Dietmar N. Schmidt verantwortlich. Noch. Bis zum nächsten Getöse.