Teure Ausweicher

Die NRW-Kommunen wollen nicht für Mehrbelastungen durch umgeleiteten Maut-Verkehr aufkommen

NRW dpa/ap ■ Die Städte und Gemeinden in NRW fordern einen Anteil an der Autobahn-Maut, falls zu viele Lkw auf Kreisstraßen und städtische Routen ausweichen. Maut-Flüchtlinge belasteten nicht nur die Anwohner, sondern beschädigten auch die Straßen, sagte der Präsident des Städte- und Gemeindebundes NRW, der Bergkamener Bürgermeister Roland Schäfer (SPD). „Dann fordern wir einen Maut-Anteil oder eine Gebühr auch für diese Straßen, um deren Zerstörung zu verhindern“, sagte Schäfer.

Erste Einschätzungen der Polizei weisen auf gestiegenen LKW-Ausweichverkehr auf Bundesstraßen hin. Eine Messung auf der parallel zur Autobahn 44 verlaufenden Bundesstraße 1 im Kreis Soest ergab beispielsweise, dass sich die Anzahl schwerer Lastwagen auf dem Teilstück seit Einführung der LKW-Maut nahezu verdoppelt hat. Anwohner klagen dort zudem seit Anfang Januar über zusätzliche Lärmbelastung.

Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) äußerte sich unterdessen zufrieden über den Start der Maut. In den ersten zwölf Tagen seien bereits 69 Millionen Euro in die Kasse des Bundes geflossen, sagte er vor dem Verkehrsausschuss des Bundestags. Damit seien „Normalbedingungen“ erreicht worden.