Medienticker

Undurchsichtigen Werbepraktiken von bild.de, die es mit der Trennung von redaktionellem Inhalt und Anzeigen nicht ganz so genau nehmen, droht jetzt Ärger: Nach entsprechenden Berichten der taz (siehe Dienstag-Ausgabe) will der Verbraucherzentrale-Bundesverband Springer per strafbewährter Unterlassungserklärung von der versteckten Werbung abbringen. Sollte Springer diese Erklärung jedoch nicht unterzeichnen, geht die Sache zur Klärung vor Gericht. (taz)

Jobst Plog (63), Intendant des Norddeutschen Rundfunks, will die Rundfunkräte von Berufspolitikern säubern. „Mittelfristig halte ich den vollständigen Rückzug derjenigen aus den Gremien für geboten, die politische Verantwortung tragen“, schreibt Plog in einem Beitrag in der heute erscheinenden Zeit. Den MinisterpräsidentInnen der Länder warf Plog vor, die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks „in neuer Qualität“ anzugreifen: „Wenn Ministerpräsidenten heute (…) pragmatische Erwägungen über die Verfassung stellen, wenn sie glasklare Vorgaben des Verfassungsgerichtes ignorieren, dann droht der Bruch des Grundkonsenses über unser Rundfunksystem.“ – Gut gebrüllt, NDR-Löwe. Fragt sich allerdings, warum Plog seine Breitseite erst jetzt schießt, wo er das Amt als ARD-Vorsitzender an den Bayerischen Intendanten Thomas Gruber abgegeben hat. (taz)

Experiment ohne Experimente: Jens Eichler (42), Journalist und Autor, will mit seiner Jens Eichler Verlag KG die Frauenzeitschrift Allegra wiederbeleben. Das berichtet der Branchendienst Kressreport. Die Axel Springer AG hatte Allegra nach chronischem Auflagenschwund im Juni 2004 eingestellt. Eichler (vormals u. a. Coupé, Blitz-Illu, Penthouse) hat dem Verlag nun die Rechte an dem Titel abgekauft. Die neue Allegra wird nach seinen Angaben wahrscheinlich am 23. März erstmals erscheinen. „Wir machen keine Experimente“, sagte Eichler zu kress. Die neue Allegra solle redaktionell weitgehend wie die alte aussehen, ebenfalls monatlich erscheinen und 2 Euro kosten. Die Startauflage werde 250.000 Exemplare betragen. Eichler wird als Chefredakteur und Verleger in Personalunion fungieren. (taz)